Die Drachen

Da der Zugdrachen nicht so teuer sein sollte, entschied ich mich für ein 4,2m2 Nasawing. Eine schwerwiegende Fehlentscheidung wie sich später herausstellen sollte. Die Nasa war eine sogenannte Q Version, die für Vierleinerflug vorgesehen war. Die ersten Flüge waren die totale Katastophe. Als Zweileiner flog die Mähre ja, aber als Vierleiner war nichts zu machen. Weder ich, noch mein Bruder konnten den Drachen beherrschen. Wollten wir nach links, flog sie nach rechts. Wollten wir hoch, bremste sie sich aus. Der Fehler lag aber nicht an uns. Übers Internet bekamen wir den richtigen Tip. Da die Bremse mit in die Hauptwaage eingearbeitet war, und nochmals als Bremse selbst vorhanden war, wurde der Drachen stets gebremst geflogen. Nachdem wir die Bremsleinen aus der Hauptwaage entfernten flog die Nasa auf anhieb. Wie der Hersteller Siegers Vliegers das Teil so verkaufen kann ist mir ein Rätsel. Die haben den Drachen so wohl noch nie geflogen. Die ersten Fahrten mit dem Teil waren ernüchternt. Kaum Höhelaufen, aber Querzug ohne Ende. Man fand sich schneller auf dem Rasen wieder als man glaubte. So war Buggy fahren nur eingeschränkt möglich. Trotzdem hatte ich Spaß mit dem Ding. Man kann mit der NASA Buggy fahren, aber es gibt Drachen die für diesen Zweck besser geeignet sind.

Schön ist auch die Geschichte, wo die NASA in einer Schafherde eingeschlagen ist. Bei ca. 4 Windstärken ist  die Nasa durch eine Windboe in einer umherziehenden Schafsherde eingeschlagen. Dabei hatten sich zwei Schafe in der NASA und in den Steuerleinen verfangen. Da die Tiere nun richtig Fersengeld gaben, war ein einfangen unmöglich. Ihr glaubt gar nicht wie schnell so eine Grotte von Schaf laufen kann. Glücklicherweise lösten sich der Drachen und die Leinen von den Tieren. Danach war erstmal eine Stunde Waageleinen und Steuerleinen entwirren angesagt. Was für ein Sport sage ich. Der Schäfer war auf 180 kann ich euch sagen.

Der nächste Drachen den ich mir kaufte war eine 3.2 er C-Quad. Anfänglich flog das Teil wie eine Diva. Das lag aber weniger am Drachen als am boeigen Wind. Das Truppenübungsgelände, wo ich fahre ist mit Wald umgeben. Dadurch entstehen Böen und der Drachen wird oft zum Buggy gedrückt. Dadurch entspannen sich die Lenkleinen und der Drachen flattert unkontrolliert zu Boden. Dieses Phänomen hatte ich auf meinem Segelflugplatz nicht mehr, da dieser frei steht. Die CQ ist ein Super Zugdrachen mit gutem Windfenster und wesentlich mehr Power als die NASA. Ich kann das Teil nur weiter empfehlen. Ich habe die CQ auch schon vom Baum retten müssen. Der Einfach halt halber wurde der Baum mit der Kettensäge umgelegt und der Drachen geborgen.

Das ist meine Drachentasche:

Bronto 2.0 von Airea

Bronto 3.0 von Airea

Bora 2.8 von Libre

Bora 3.8 von Libre

Bora 6.0 von Libre

Bora 8.5 von Libre

Vampire Race 13,5 von Libre

PKD Buster 2 in 2.0

PKD Buster 1 in 7.0

Yakuza 10.0 von Ozone

Radsail  pro II 3.0 von Eolo

Der Speedwing geht höllisch ab und macht ab 4 Bft. richtig spaß. In der vierer Kette baut dieser Kite auch einen tierischen Druck auf. Die Sigma K habe ich durch das Nivea Design sehr günstig bekommen (siehe Surfzeitung). Sie ist sehr gut verarbeitet und zieht gut los. Die Thunderbird 160 ist der absolute Hammer. Ab 6 Windstärken ist das Teil irre schnell. Dabei entwickelt sie aber kaum Zug. Genau das richtige für stürmische Tage. Preis- Leistungsverhältnis ist hier super. Der Drachen kostet knapp 90.-DM. In diese Sparte paßt auch die 1.4 Synphony von HQ. Sie sieht zwar nicht so schön aus fliegt aber ab 5 Bft sehr schnell. Beide Kites sind eigentlich auch richtig gut für Kinder geeignet. Die Paraflex fliegt nicht so schnell baut aber ab 6 Bft ordentlich Druck auf. Das Handling ist etwas gewöhnungsbedürftig ist aber noch gut. Man kann mit dem Kite bei richtig Sturm wohl auch Buggy fahren.


 Peter Lynn  C-Quad

Die C-Quads fliege ich sehr gerne, da sie gute Leistung zum fairen Preis bringen. Ihr Handling ist problemlos und die Drachen sind sehr schnell unterwegs. Auch das Windfenster ist ausreichend groß. Ein Nachteil soll aber nicht verschwiegen werden. Da die Waageleinen sehr lang sind, kommt es oft vor, daß sich die eine oder andere Leine hinter den Strecklatten verheddert. Nun ist der Drachen meistens nicht mehr startbar und man muß sich auf die Socken machen und die Leinen enttüddeln. Diese Drachen sind aber jede Mark Wert. Vom Handling her sind die 3.2 und die 4.2 CQ sehr schnell unterwegs. Es ist, als fliegt man einen Powerdrachen. Die 1.7 und 2.2 CQ habe ich mir selbst genäht. Pläne dazu findet ihr hinter dem C-Quad Bild. Die 1.7 ist sau schnell unterwegs und extrem hektisch über die Bremse. Sie macht einem Revolution alle Ehre. Ich sage nur, bauen und fliegen. Sie kann bis über 7 Bft geflogen werden. Für die 2.2 CQ ist das schon zuviel. Wer bei solchen Wind mit der 2.2 CQ fliegt ist potentieller Selbstmordkandidat. Die 1.7 CQ baut über die Geschwindigkeit aber sehr viel Druck auf. Hier sollte man schon etwas länger im Gebrauch von Drachen geübt sein. Die 8.5 CQ fliegt schon beim kleinsten Lüftchen. Sie hat aber den großen Nachteil, daß man den Kite alleine kaum in den Bag bekommt. Kämpfe von 10 bis 15 Minuten mit Drachen und Bag sind keine Seltenheit. Deshalb habe ich mir eine Tasche mit 1Meter Durchmesser selbstgenäht. Damit reduziert sich die Einpackprozedur auf 2 Minuten. Bei den Fahrten merkt man natürlich jeden Quadratmeter dieses Monsters. Ein Superteil für wenig Wind mit sehr gutem Handling. Selbst im Buggy läßt sich der Kite hervorragend steuern.


Libre  Bora

Die 2.8 Bora habe ich im Dezember 2000 als gekauft. Sie soll die 3.2 CQ ersetzen. Nach kuzem Einfliegen ging es dann gleich in den Buggy. Schon nach kurzer Fahrt heißt es "fasten your seatbelts please". Das Ding geht ab wie die Hölle. In den Böen baut der Kite innerhalb von Sekundenbruchteilen einen Druck auf, daß einem Angst und Bange werden kann. Je höher die Windgeschwindigkeiten, um so agressiver wird der Drachen. Dagegen sind die CQ`s lahmfromm. Ein Topkite für alle die schon länger im Buggy sitzen. Selbst in den Böen ist die Klappanfälligkeit relativ gering. Der Drachen ist sehr gut verarbeitet, schnell und wendig. Die 3.2 CQ hat nicht den Hauch einer Chance, um mit diesem Hochleister mithalten zu können. Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen meine ich auch, daß die Bora voll innlandtauglich ist. Das ist bestimmt nicht der letzte Kite dieser Serie, den ich gekauft habe. Ich möchte mich an dieser Stelle noch bei Sascha Werner vom Drachenstore bedanken. Nur durch seine gute Beratung bin zu diesem Spitzenkite gekommen. Schaut mal in seinem Webshop vorbei.

Januar 2001 habe ich mir dann auch die 3.8 Bora zugelegt. Der Kite sieht schon wesentlich größer aus als die 2.8 Bora. Das Handling ist identisch zur 2.8 Bora. Schnell und wendig, Zugkraft pur. Das sind die hervorragenden Eigenschaften die diesen Drachenserie ausmachen. Die erste Fahrt fand leider bei etwas wenig Wind statt. Aber in den Böen deutete der Kite schon sein ernomes Potential an. Mal abwarten was da noch auf mich zu kommt. Ich freue mich jedenfalls schon drauf.

Im Juni 2001 wurde dann noch die 6er Bora geordert. Handling und Power ist identisch mit den kleineren Größen. Obwohl 6m2 durch den Himmel bewegt werden, ist der Drachen sehr schnell unterwegs. Im Gegensatz zur EKKO hat man hier einen echt guten Drachen konstruiert. Auf die Böen reagiert dieser Kite nicht so griffig wie die beiden kleineren Größen. Das nützt der Sicherheit des Fahrers immens. Zur Zeit ist die 6er mein absoluter Favorit. Über kurz oder lang werde ich mir wahrscheinlich  noch die 8.5er Bora zulegen.

Die Bora`s haben nun meine C-Quad`s komplett abgelöst. Obwohl die CQ`s schöne Drachen sind, habe ich sie nun komplett verkauft. Die Bora hat doch wesentlich Leistungspotential zu bieten.


Airea Bronto

April 2001. Nach langer Pause konnte ich endlich wieder Buggy fahren. Der Winter hielt uns mir Schnee bis Ende März in seinem eisigen Griff. Aufgrund einer schweren Handverletzung traute ich mich nicht bei böeigen Wind um 4-6 Bft mit der 2.8er Bora zu fahren. Also wurde das erste mal die kleine Bronto vor den Buggy gespannt. Schnell entpuppte sich das Teil als warer Tausendsassa. Absolut gutmütig zu fliegen und in den schweren Böen einfach zu handeln. Der Druck setzt hier im Gegensatz zur Bora sehr gleichmäßig ein. Eine Tendenz zum Einklappen hatte dieser Kite überhaupt nicht. Ein Liften nach oben konnte ich ebenfalls nicht feststellen. Weiterhin ist die Verarbeitung des Drachens absolute spitze. Gespleiste Dyneema Waage und Verstärkungen bei den Profilrippen sprechen für sich. Im Juni 2001 konnte ich das erste mal dieses Jahr vernüftig Buggy fahren. Der Wind wehte mit 5-6 Bft, in Böen auch mehr. Die kleine Bronto war voll in ihrem Element. Mit diesem Kite wird das Buggy fahren zum Kinderspiel. Geschwindigkeiten um 50 km/h konnte ich damit auf dem Segelflugplatz heraus fahren. In kurzer Zeit hatte ich dann auch 30 km auf dem Platz abgerissen. Leider hat man diese Windbedingungen relativ selten im Inland. Auf jeden Fall rundet die kleine Bronto meine Drachenkollektion nach unten super ab.

Nun habe ich mir noch die 3er Bronto zugelegt. Mit einer projezierten Fläche von 2,5m2 liegt sie nah bei der 2,8er Bora. In einem direkten Vergleich kommt sie aber mit der Bora nicht mit. Sie ist nicht so zugstark und wendig wie die Bora. Das macht aber nichts, da die Bronto eigentlich für meinen Sohn gedacht ist. Ich werde sie wohl nur bei widrigem Wetter einsetzen.

Bei böeigen Wind ist das Fahren mit der Bora eine echt heikle Angelegenheit. Teilweise kommt man nicht von der Stelle und plötzlich setzt der Wind so stark ein, daß die Bora sofort anzieht und der Buggy nicht hinterher kommt. Das liegt an dem sehr hohen Gras und dem unebenen Untergrund. Resultat, der Buggy steht und ich fliege mal wieder, wie am Bunggeseil gezogen dem Kite hinterher. Zweimal habe ich glück gehabt und kam mit leichten Prellungen und Stauchungen davon. Wer also im Buggy fahren noch nicht so fit ist, sollte von den Hochleistern lieber die Finger lassen. Deshalb fahre ich im Moment nur mit kompletter Inlineskaterausrüstung.


Zu Weihnachten 99 habe ich mir noch eine 6.3 EKKO von Elliot gekauft. Damit konnte ich aber erst im Januar einmal fliegen. Begeistert war ich ja nicht grad. Aber vieleicht lags ja auch am Wind. Mal sehen was das Frühjahr bereithält. Im März 2000 konnte ich die EKKO erstmals bei gleichmäßigen Wind fliegen. Das Teil hat mächtig Power. Soviel Power, daß einem nach 10 Minuten die Kräfte verlassen. Dieser Kite kann eigentlich länger nur mit einem Trapez geflogen werden. Nun ist es Mitte März 2000 und ich habe einige Flüge mit der EKKO machen können. Das Handling gelingt immer besser. Im Gegensatz zur C-Quad muß die große EKKO mit den Bremsleinen in die Kurve gezwungen werden. Wenn man das erstmal kapiert hat, fliegt sich der Drachen auch brauchbar. Aufgrund der Größe kann man die 6.3 EKKO nicht mit einem kleineren Traktion Foil verglichen werden. Relativ behäbig geht das ganze zur Sache, aber wenn erstmal der richtige Wind weht geht die Post ab. Power bis ans Limit des Fahrers.Nun ist es April 2000 und ich konnte die 6.3 EKKO bisher 8 mal fahren. Nie kam ich richtig mit dieser Matte zurecht. Mehr als einmal wollte ich den Drachen zum Händler zurückschicken. Bis zum 27.04.00 An diesem Tag wehte ein konstanter Wind um 1,5 Windstärken über den Platz. Jetzt spielte die Ekko alle  ihre Vorteile aus. Konstanter Zug, leichtes Handling , aber kein Wellenfliegen und gutes Windfenster. Mit einem Höchstleister ist das nicht vergleichbar. Da freue ich mich schon auf den kommenden Urlaub in Dänemark. Ein anderer Buggyfahrer ( er fährt schon seit 6 Jahren) flog dann auch mal die EKKO zum Vergleich. Er war von dem Teil sofort begeistert. Er sagte mir, daß seine alten Mosquitos noch träger sind. Das kann ich aber nicht nachvollziehen, da mir dieser Drachen schon zu träge ist. Etwas Abhilfe schafft das Zukleben der oberen Ventillaschen. Nun braucht der Kite etwas Zeit, bis er "aufgepumpt" ist. Die Umbaumaßnahme lohnt sich aber, da der Kite  nun kaum noch anklappt und sehr stabil in der Luft ist.

Die EKKO beim Start


Hier ein paar Bilder von unserem Fahrplatz. Es ist ein Truppenübungsgelände bei Ostlutter. Das liegt ungefähr 10 Kilometer südlich von Salzgitter-Bad. Dort wohne ich. Das wird wohl keinem was sagen. Wir sind hier nur 15 Kilometer vom Harz entfernt. Die Windverhältnisse sind leider nicht ideal, da der umgebende Wald nur boeigen Wind zuläßt. Aber das macht die Sache nur noch spannender. Wenn ich hier die anderen Drachenflieger sehe, beschleicht mich Mitleid. Einleiner in einer Hand in der anderen Hand die Kaffetasse. Was soll das bloß für ein Sport sein. Kein Kick oder Adrenalin. Na jedenfalls ist Drachenfliegen für mich etwas anderes. Es muß ziehen ohne Ende und weh tun. Wenn einem der Schweiß am Rücken runter läuft, sei es nun vor Angst oder weil man so an den Handels ackert, dann ist das Sport. Alles andere ist in meinen Augen Pippifax.

Hier sieht man schon gut, wie groß das Fahrareal ist.

So geht es oft im Inland. Man möchte fahren, aber der Wind spielt nicht mit.

Hier kann man sehr schön die riesige Größe des Areals erahnen. Auf den Fotos sieht derRasen recht eben aus, aber der Schein trügt. Das Geländer ist doch recht uneben. Sehr gefährlich sind auch große Querrillen die vereinzelnt den Platz durchziehen. Diese kann man nur relativ langsam passieren, da sonst die Füße von den Lenkstangen fliegen. Und wie man ohne Füße lenkt ,kann sich wohl jeder ausmalen. Der Platz läßt sich deshalb mit dem gefederten Buggy wesentlich besser befahren.

Mein Bruder beim Start der EKKO. Das Trapez ist aus einem Surfshop und hat nur 50.-DM gekostet. An der Seite der Hose ist kein Dreck, sondern Schafscheiße. Die EKKO hatte meinen Bruder aus dem Buggy gezogen und dann ging es durch die Scheiße.

Ostern 2000. Top Wetter und brauchbarer Wind zum Fahren. Mit den Drachen klappt es nun so gut, daß ich nur noch mit Trapez fahre. Meine Geschwindigkeiten liegen in diesem Gelände zwischen 30 und 50 km/h. Mein Topspeed im Inland liegt zur Zeit bei 60 km/h. Diese Geschwindigkeit wurde allerdings auf einem Segelflugplatz bei gleichmäßigen Wind um 4-5 Windstärken herausgefahren. Als Zugdrachen benutzte ich die 3.8er Bora. Am Strand von Römö bin ich auf 68 km/h gekommen.

April 2001. Eines der wenigen schönen Wochenenden in diesem saukalten Monat. Dies wurde natürlich gleich für ein gemeinsames Treffen mit einer befreundeten Familie genutzt. Das Buggylager ist zwar nicht ganz so groß wie am Strand, aber man hat schon etliches an Material einzupacken.

Auch die Allerkleinsten finden schon viel Spaß am Drachenfliegen. Mein Sohn hilft hier bei den ersten Flugübungen. An den Lenkschlaufen ist der erst 4 jährige Sohn eines Bekannten. Geflogen wird hier gerade die 1.4 Sympohnie von HQ.
Im Bild daneben heißt es, wer seinen Buggy liebt der schiebt. Mangels Wind mußte der kleine Paul nun noch die Größeren über die Wiese schieben.

Hier ist meine neue 4.2 C-Quad. Der Drachen macht wirklich Spaß

Impressionen eines schönen Tages. Die C-Quad steht am Himmel und die Sonne gesellt sich dazu.