Was man zum Buggyfahren so alles braucht

Zum Buggyfahren und Drachenfliegen braucht man ja auch so etliches Zubehör. Vieles kann oft einfach selbst hegestellt werden. Andere Sachen kann man sich günstig dazu kaufen. Fangen wir einfach mit grundlegenden Dingen an.

Was immer zum Buggyfahren gebraucht wird sind Handles zum Steuern des Drachens. Diese sind eigentlich überteuert. Man kann sie sehr leicht selbst herstellen. Ein 2 Meter Alurohr mit 20 mm Durchmesser kostet 10.-Euro. Das reicht für vier  bis sechs Handels. Die Handels sind ca 35cm - 40cm lang. Das abglängte Rohr wird verstopft und mit Vogelsand gefüllt. Anschliesend wird es in Form gebogen und der Sand entfernt. Es werden oben und unten jeweils ein Loch gebohrt und geknotete Schnüre eingezogen. Die Schnüre bekommt man in ertsklassiger Qualität beim Seglerzubehör. Ich besorge mir immer die Schnüre mit Dyneemakern. Als Griff dient Moosgummi (Lenkerschutz vom Fahrrad. Kostet 5.-Euro für vier Handels). Fertig sind die Handels zum Minipreis.


Nach dem ich im Februar auf SPO die GPA Lizenz gemacht hatte, bekam ich auch eine Nummer zugeteilt. Die Kunststoffplatte ist aus einem leichten geschäumten Kunststoff ausgesägt worden. Die Nummer habe ich mir dann wieder selber geschnitten. Wer einen solchen Kleber benötigt, kann sich bei mir melden.


Nach etliche Fahrten mit dem Libre Buggy stellte ich fest, daß der vordere Spritzschutz zu klein war. Bei Fahrten durch Priele bekommt man sehr schnell einen nasses Hinterteil. Da der Libre Spritzschutz nicht bis unter den Buggysitz geht, habe ich den Nachbau wesentlich länger gemacht. Da meine Nähmaschiene die Plane nicht nähen konnte, wurde der Saum mit Teichfolienkleber geklebt. Der Kleber hält bombig auf der Plane. Der Spritzschutz wird dann mit dünner Schnur am Buggysitz befestigt. Auf dem Foto sieht man gut den Größenunterschied zwischen dem Orginal Libre und meinen Nachbau.

Für den BF light Reifen war der selbstgebaute Spritzschutz dann doch zu schmal. Also wurde noch einer gebaut. Um den Planenstoff breit aufspannen zu können, wurde im vorderen Teil einfach ein 4mm Glasfaserstab eingeklebt. Am hinteren Teil wurden diesmal alte Spanngurte angenäht. So kann man den Spritzschutz optimal auf Spannung bringen.


Was auch immer zum Drachenfliegen benötigt wird, ist ein sogenannter Panikhaken. Dieser wird mit dem Schnappschäkel im Trapez eingehängt. Die Karabinerhaken werden in die Schlaufen der Handels eingehakt. Die Reißleine dient der Notauslösung des Systems, wenn man wieder mal vom Drachen aus dem Buggy gezogen wird. Allerdings ist es bei mir noch nie soweit gekommen. Die Abflüge aus dem Buggy finden immer in sekundenbruchteilen statt. Bis man da die Reißleine gezogen hat sind die ersten Knochen schon gebrochen. Das untere System habe ich fertig gekauft und kostete ca. 35.-Euro. Das obere System wurde selbstgebaut. Schnappschäkel, Umlenkrolle und Karabinerhaken wurden beim Bootszubehör erstanden und kosteten 20.-Euro. Schnur und Reißleine sind aus Überbleibsel aus meiner Zubehörbox.


Eine genial einfache Idee zur Befestigung des Buggysitzes an der Hinterachse habe ich auf der Hompage von stomydays gefunden. Es handelt sich dabei um Schnellspanner aus dem Radsportbereich. Endlich kann man ohne Werkzeug den Buggy schnell zusammen bauen. Die Gewinde der Spanner habe ich abgesägt. So geht es noch schneller. Die Kosten belaufen sich auf 4 Euro pro Stück. Auf den gezeigten Bildern sieht man die Schnellspanner dann in Funktion.


Ebenfalls sehr wichtig und eigentlich auf ein unverzichtbares Muß ist ein Helm. Anfangs bin ich auch immer ohne Helm gefahren. Nach einigen schweren Stürzen war ich aber geläutert und trage nun immer ein einen Helm beim Buggyfahren. Das erste Model, was ich benutzte war ein Crosshelm aus dem Motorradbereich. Dieser war mir dann aber zu schwer. Durch Zufall fand ich dann unten aufgeführtes Modell. Den Helm habe ich bei Decatlon in Hannover gekauft. Es ist ein Helm aus dem Mountainbikedownhillbereich. Der Helm wiegt nur 900 gr. und hat 75.-Euro gekostet. Eigentlich sind Helme dieser Kategorie 3 mal so teuer. Die Flammen auf dem Helm sind serienmäßig.
Den Redbullaufkleber habe ich selber angefertigt.


Zum Aufbau eines Windschutzes ist ein Akkuschrauber mit diesem Bohrer unverzichtbar. Diesen 32mm Bohrer habe ich bei Ebay für 10.-Euro erstanden. Das Teil bohrt in den Sand wie Butter. Der Aufbau des Windschutzes wird dadurch zeitlich erheblich reduziert. Auch Fahnen lassen sich dadurch schnell im festen Sand einstecken. Jahrelang hatte ich die Löcher mühsam mit einem Stahlrohr in den Sand geschlagen. Wäre ich bloß früher auf die Idee gekommen. Das hätte viel Zeit gespart.


Wenn man am Strand schon einen Windschutz aufbaut hat ist es bis zum Sonnen- oder Regenschutz auch nicht mehr weit. In meinem Fall hatte ich den Sonnenschutz aus Spinnackerstoff selbst genäht. Dieser passt als Erweiterung zu einem großen Zelt, wie auch am T4 Bus. Die Zeltstangen waren auch schon vorhanden. Nun war zu übelegen wie das Segel am Fahrzeug befestigt wird. Erste Versuche mit Neodymmagneten verliefen nicht zufriedenstellend. Dann kam ich durch Zufall auf die Idee mit den Saugnäpfen. Dazu wurde ein Saugnapf zum Einsetzen von Scheiben geordert und dieser anschliesend mittig durchgesägt. Nachdem die Saugnäpfe am Fahrzeugdach angebracht wurden wird eine verstellbare Zeltstange durch die Löcher gesteckt. Daran kann wiederum der Sonnenschutz befestigt werden. Der Saugnapf hatte nur 7.-Euro gekostet und funktioniert wunderbar. Auf den Fotos kann man dann die Befestigung gut erkennen. Als Sonnenschutz kann natürlich auch ein gekauftes Modell verwendet werden. Außer Schutz vor Sonne und Regen wird auch noch Flugsand abgehalten. Zu Pfingsten 2012 haten wir 8 BFT Wind am Strand. Der Flugsand fing sich hinter dem Auto im Lee und landete dann im Fahrgastraum. Das wird so wirkungsvoll verhindert. Für den Auf- oder Abbau des Sonnenschutzes sind ca. 5 Minuten einzuplanen.

Anbei ist ein Bild vom Windschutz zu sehen. Diesen habe ich mittlerweile auf ca. 16m Länge erweitert. Links im Bild ist am Fahrzeug an den Reifen etwas Blaues zu sehen. Hier habe ich zwei Werbefahnen von Rhobus zusammengenäht und befestige diese dann mit Neodymagneten am Fahrzeug. Am Boden wird das Ganze mit einer Schaufel Sand gehalten. Die Neodymmagneten sind aus alten Festplatten ausgebaut und halten extrem gut an flachen Metallflächen. So wird auch der Flugsand unter dem Auto wirksam abgehalten.


Zum Aufwickeln von Schnüren werden immer Winder benötigt. Da gute Winder auch unverschämt teuer sind, habe ich mir diese auch selber gemacht. Das Material ist Epoxyplatine. Die Form wurde auf meiner CNC-Fräse ausgefräst. Die Winder können auch sehr leicht mit einer Stichsäge ausgesägt werden.


Ein weiters nützliches Zubehör ist ein Windmesser. Diese gibt es ja nun in etlichen Variationen.
Eigentlich wollte ich mir auch immer den Windmaster II zulegen. Allerdings verhinderte der Preis von 65.-Euro immer den Kauf.
Anbei ein Bild des Windmessers

Nach einer kurzen Suche im Web kam ich aber auf diese schöne Gerät. Prompt wurde dieser Windmesser auch geordert und ausgiebig getestest. Ich kann nur sagen, daß das Gerät seinen Preis wert ist. Und dieser ist sensationell günstig. Mit Porto und Verpackung habe ich für den Windmesser 43.-Euro bezahlt. Zu beziehen ist der Windmesser über die Firma ELV in Leer. Im Onlineshop ist das Gerät sehr schnell unter der Rubrik Wetter, Klima, Umwelt zu finden.

Das große LC-Display zeigt gleichzeitig:

- die Windstärke in digitaler und quasi analoger Form,

- die maximale oder durchschnittliche Windgeschwindigkeit,

- die Temperatur am Standort und

- wahlweise die minimale oder maximale Temperatur an.

Über die analoge Balkenanzeige sind z. B. kurzzeitige Veränderungen schneller erfassbar als in der Digitalanzeige.

Die Windstärke kann wahlweise in Knoten, km/h, Meilen/h, m/s oder Beaufort angezeigt werden, die Temperatur wahlweise in °C oder °F sowie alternativ als Windchill-Äquivalent („empfundene Temperatur”).

Dabei ist die Bedienung des handlichen Gerätes mit nur zwei großflächigen Tasten besonders einfach.

Die Schutzkappe, die das Windrad beim Transport zuverlässig vor Beschädigung schützt, kann im Betrieb als Ständer für das Gerät dienen, sodass dieses bequem und standsicher aufgestellt werden kann.

Zur Batterieschonung verfügt das Gerät über eine automatische Batterieabschaltung.

Technische Daten

Windstärke:

Messbereich: ................ 0 bis 200 km/h

Auflösung: ................... max. 0,1 km/h

Genauigkeit: .......................... ±5 %

Temperatur:

Messbereich: ................. -20 bis 70 °C

Auflösung: ..................... max. 0,1 °C

Genauigkeit: .......................... ±1 K

Spannungsversorgung: .... 2 x Microzelle AAA

Abm. (HxBxT): 180 x 70 x 60 mm


Sehr entscheident für das Fahrverhalten des Buggys ist auch seine Bereifung. Nachdem erste Fahrversuche mit normalen Schubkarrenrädern sehr unbefriedigend verliefen, wurde ich aufgrund einer Anzeige in der K&F auf die Firma Fa. Fiedler in Flensburg aufmerksam. Dort gibt es komplett fertige Räder zu erwerben. Diese haben zwei gedichtete Kugellager mit 20mm Innendurchmesser. Dafür gibt es Reduzierhülsen auf 12mm Achsen. Ein Rad 4.00-8 4PR (komplett kugelgelagertes Schubkarrenrad erster Qualität) kostet 20.-Euro.
Außerdem habe ich mir dort noch die sogenannten BF Light besorgt. Diese Räder kosten 70.-Euro das Stück.
Auf den ersten Blick ist es ein ganz schön hohe Ausgabe für ein Rad. Aber die Ausgabe lohnt sich. Mit diesen Rädern spart man sich sogar eine gefederte Hinterachse meine ich.

Viel diskutiert wird ja auch der Vorteil von Rillen in BigFoot Reifen. Ich hatte bisher nie was auf die Rillen gegeben, bis ich mit Hossi`s Buggy gefahren bin. Sein Buggy ist ja komplett BF light mit Rille bereift. Ein nachträgliches Einschneiden von Rillen entpuppte sich bei meinen Reifen als Desaster. Der Reifenhändler hatte auf mein Drängen  hin versucht Rillen einzuschneiden. Hinterher waren beide Reifen leider kaputt. Da ich mir dieses Jahr (2001) keine Drachen zu Weihnachten gönnte, hatte ich noch etwas Geld übrig. Durch Zufall konnte ich von Stefan Herr sehr günstig nagelneue BF light`s mit Rillen erstehen. Auf den Foto ist dann auch sehr schön zu sehen wie professionell die Rillen geschnitten wurden. Für die Wiese nehme diese Reifen aber nicht, da fahre ich lieber mit dem Standard Schubkarrenrad.

 


Um zwei Buggys miteinander zu verbinden, gibt es ja etliche Überlegungen. Das System sollte in meinem Fall einfach herzustellen sein und sollten auch wenig kosten. Es waren aber einige erfolglose Vorversuche nötig bis  ich auf das gezeigte Sytem kam. Die Schwierigkeit bestand darin, daß sich die Kupplung bei der Halse in senkrechten Achse, wie auch in der waagerechten Achse bewegen sollte. Diese konnte ich dann auch sehr einfach lösen.

Auf diesem Bild ist der Libre mit dem Eigenbau verbunden. Wenn du auf das Bild klickst erhälst du ein sehr große Detailaufnahme der Kupplung.

Wie zu sehen ist, wird die Kupplung aus Aluminiumrohren gefertigt. Die Rohre werden dazu mit Alurohrverbindern geklemmt. Am zweiten Buggy ist dann am Rohrverbinder eine Kardangelenk befestigt. Dieses hatte ich einem Knarrenkasten entnommen. Das Teil kam da sowieso noch nie zum Einsatz. In das Gelenk habe ich M5 Geweinde geschnitten. Dazu wurde der Stahl vorher ausgeglüht. Die Kupplung bewährte sich auf anhieb und kostet keine 15.-Euro. Wer Rohrverbinder zum Nachbau sucht sollte mal bei der Firma Kee Klemp vorbeischauen.

Hier ist dann auch die Kupplung im Einsatz zu sehen. Den Kindern hat das Fahren sehr viel Spaß gemacht. 45 km/h waren mit dem Buggy im Schlepp problemlos erreichbar.

Die Rennfahrer von morgen nehmen schon mal Platz in ihrem neuen Cockpit. Leider müssen die Beine noch eine wenig länger werden.

So sieht dann das neue Gespann aus. Römö kann nun kommen.